Liebe Höfe-Post Leser,
wo ist dieses Jahr nur hingelaufen? Eben noch haben wir den großen Hitzesommer, der uns das Wort des Jahres „Heißzeit“ beschert hat, überstanden, trocken ist es aber irgendwie immer noch. Mikroplastik scheint auf einmal überall zu finden zu sein, auch in unseren Körpern, natürlich geloben Handel und Industrie Besserung und mahnen, dass sie doch nur auf Verbraucherwünsche eingehen. Dieselfahrverboten treffen den größten Teil der Bevölkerung in der einen oder anderen Art und die Politik fordert, dass der Verbraucher doch ein schönes neues rabattiertes Auto kaufen könnte, um etwas dagegen zu tun. Die glitzernde Advents- und Weihnachtszeit liegt jetzt auch schon hinter uns, da geht bei einigen die Planung für das kommende Jahr los. Zwischen den Jahren ist aber auch Zeit noch einmal das Vergangene Revue passieren zu lassen und sich eventuell etwas für das neue Jahr vorzunehmen. Vielleicht etwas Persönliches, wie auf die Gesundheit zu achten, mehr Sport zu treiben oder mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Vielleicht hat der letzte lange, heiße Sommer aber auch solche Spuren des Nachdenkens hinterlassen, die ein Umdenken im eigen (Konsum)verhalten mit sich bringt. Warum gab es diese Hitze und ihre Auswirkungen gerade im Landwirtschaftlichen Bereich? Was kann ich dazu beitragen, dass die Auswirkungen auf Land, Boden und Bevölkerung nicht ganz so drastisch ausfallen? Ist es Zeit doch bestimmte Fahrten mit Bus und Bahn zu erledigen und das Auto einmal stehen zu lassen? Brauche ich Zahnpasta, Duschgel mit Microplastik und muss mein Obst eigentlich noch einmal extra verpackt sein? Letztendlich ist jeder ein freier Mensch in seinen Entscheidungen… aber jede kleine bedachte persönliche Veränderung kann schon große Wirkung haben, wenn alle etwas tun.
„Wir haben Agrarindustrie satt“-Demo in Berlin
Wie in jedem Jahr, gibt es zur alljährlichen Agrar-Messe „Grüne Woche“ in Berlin, auch ein Kontrastprogramm, zu dem ein Bündnis an Gruppen aufruft, die ein weiter so in der Agrarpolitik nicht hinnehmen möchte und kann. Am 19. Januar 2019 ab 12 Uhr startet am Brandenburger Tor die Veranstaltung zu „Wir haben Agrarindustrie satt“. Eine bunte Mischung an Teilnehmern (mit und ohne Trecker) werden erwartet. Weitere Informationen findet Ihr hier .
Wintertagung der Bäuerlichen Gesellschaft
Das Thema 'Kernpunkte unserer Arbeit -Individualisierung statt Anpassung-' berührt nicht nur Erzeuger sondern kann sicherlich auch ein Thema aller Akteure im Handel und in der Verarbeitung sein, die sich orientieren wollen und im jetzigen Marktgeschehen ihre eigenen Stärken finden wollen. Am 12 und 13. Januar 2019, auf dem Landgut Stemmen, erwartet euch ein bunt gefülltes Programm. Nähere Informationen zu den Seminarinhalten findet Ihr hier.
TERMINE – TERMINE – TERMINE
Hier ein paar Januar 2019 Termin zur Auswahl. Weitere Termine findet ihr unter www.hoefe.bio/aktuell
Und noch etwas Wichtiges zum Schluss: BID e.V. lehnt ‚In-Ovo‘ = Tötung im Ei ab
Die Bruderhahn Initiative hat sich 2012 gegründet, um dem nutzlosen Töten der männlichen Küken nach dem Schlüpfen ein Ende zu bereiten. Seit dem Start der Initiative werden die männlichen Küken der beteiligten Legehennenbetriebe aufgezogen und nach 16-20 Wochen geschlachtet und vermarktet. Diese Konsequenz der BID brachte einen großen Stein ins Rollen, mittlerweile gibt es zahlreiche Initiativen, die den gleichen Weg eingeschlagen haben. Klar war von Anfang an: Das ist eine Übergangslösung bis die ökologische Geflügelzucht das Öko-Huhn von morgen entwickelt hat, bei der die Henne genügend Eier legt und sich der Hahn dazu gut mästen lässt. Mit Unterstützung der BID gründeten die Anbauverbände Bioland und Demeter in 2015 die Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ).
Parallel setzten diese Entwicklung und die alarmierte Öffentlichkeit die Politik unter Druck. In der Folge wurde der Fokus der politisch Verantwortlichen weniger auf effektive Züchtungen von Zweinutzungsrassen gelegt, sondern die Forschung unterstützt, die sogenannte In-Ovo-Selektion zu schnellen Lösungen bringt. Marktwirtschaftlich nachvollziehbar, mit dem Kreislaufgedanken der Ökologischen Landwirtschaft nach Haltung der BID nicht vereinbar.
Weiter zum Artikel, für weitere, ausführlichere Informationen geht es hier: https://www.naturkost-nord.de/aktuelles/bid_ev_lehnt_in_ovo_toetung_im_ei_ab https://www.bruderhahn.de/ www.oekotierzucht.de
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Und zum Schluss, wünschen wir allen Höfe-Post Freunden und Freundinnen einen guten Rutsch in das neue Jahr. Viel Gesundheit, Friede und Freude für Euch und Eure Familien und Freunden.